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Boden-Begrünung leicht gemacht

Quelle: landwirt.com

Der Anbau von Begrünungen hat sich in der Praxis als wichtiger pflanzenbaulicher Baustein etabliert. Doch nicht jede Begrünungskultur passt in jede Fruchtfolge. Die aktive Anlage von Begrünungskulturen wird im ÖPUL 2015 nach derzeitigem Kenntnisstand in weiten Teilen ähnlich der bisherigen Maßnahme sein. Eine wesentliche Neuerung wird jedoch sein, dass im Rahmen dieser Maßnahmen großteils nur mehr Begrünungsmischungen möglich sein werden. Die Anzahl der erforderlichen Mischungspartner ist von der jeweiligen Variante abhängig. Damit die Vorteile von mehreren Begrünungspflanzen genutzt werden können, ist für viele Landwirte der Anbau von Begrünungsmischungen ohnehin bereits Standard. Standortansprüche, Bodenbedeckung, Durchwurzelung und Erosionsschutz sind wichtige Entscheidungskriterien bei der Pflanzenwahl.

Sicherer Feldaufgang

Da sich die einzelnen Kulturen in ihren Anforderungen an das Saatbett und an die Wasserverhältnisse unterscheiden, kann durch die Verwendung von Mischungen die Sicherheit beim Feldaufgang erhöht werden. Hier sind die nach wie vor weit verbreiteten Kreuzblütler wie zum Beispiel Senf und Ölrettich von Vorteil, da diese auch bei gröberem Saatbett gut keimen. Auch Buchweizen und Mungo (Schwarzsamen, Ramtillkraut) sind schnell keimende Mischungspartner. Kleinsamige Leguminosen und der Dunkelkeimer Phacelia stellen hier höhere Ansprüche.

Lange Bodenbedeckung

Damit Ausfallgetreide und Unkraut wirkungsvoll unterdrückt werden können, muss die Begrünung in der Lage sein, den Boden möglichst lange und vollständig zu bedecken. Blattreiche Kulturen wie Senf, Ölrettich, Erbsen, Wicken oder Platterbse sorgen für eine gute Abdeckung des Bodens. Phacelia braucht dazu etwas länger, bietet aber im Laufe der Zeit auch eine gute Bodenbedeckung.

Ein wichtiges Merkmal ist die Frosthärte. Während Buchweizen und Mungo im Herbst schnell abfrieren und damit keine Bodenbedeckung mehr bieten, bieten Kreuzblütler und Leguminosen eine bessere und längere Bedeckung. Phacelia toleriert Temperaturen bis minus zehn Grad und bedeckt den Boden bis weit in den Winter, wie das heurige Jahr sehr gut gezeigt hat. Für ein gutes Gelingen der Begrünung mit Phacelia ist entscheidend, dass der Bestand eine Wuchshöhe von mindestens 30–40 cm erreicht, um sicher abzufrieren. Damit diese Entwicklung erreicht werden kann, darf der Anbau nicht zu spät erfolgen (spätestens Ende August).

Winterharte Kulturen wie etwa Winterwicken, Winterrübsen oder Grünschnittroggen bilden je nach Anbautermin im Herbst noch unterschiedlich hohe Pflanzenmassen. Der Großteil des Pflanzenwachstums wird jedoch im Frühjahr liegen. Für einige Betriebe ist dieser Aufwuchs eine willkommene Ergänzung der Futtergrundlage.

 

Gute Wurzel

Ebenso wichtig wie die oberirdische Masse ist für die Bildung einer stabilen Bodenstruktur aber die Wurzelentwicklung, in der sich die Begrünungskulturen deutlich unterscheiden können. Es stehen Kulturen mit ausgeprägter, tiefreichender Pfahlwurzel (Senf, Ölrettich) zur Verfügung und solche mit einem flacheren aber dafür feineren Wurzelsystem (Phacelia, Alexandriner-, Perserklee, Gräser). Großkörnige Leguminosen zeigen ein dichtes, mitteltief reichendes Wurzelsystem, das den Boden sehr gut strukturiert hinterlässt. Bei frühem Anbau ist auch mit einer Stickstofffixierung zu rechnen. Wenn Ackerbohne ein Mischungspartner ist, ist zu beachten, dass diese tiefer abgelegt werden muss. Da die wenigsten Betriebe die Möglichkeit haben, zwei unterschiedliche Saattiefen in einem Arbeitsgang zu gewährleisten, bietet es sich an, die Ackerbohne mit dem Düngerstreuer auszustreuen und dann die restlichen (Fein)Sämereien mit herkömmlicher Bodenbearbeitung und Sätechnik auszubringen.

Wertvoller Beitrag in der Fruchtfolge

Bei der Wahl geeigneter Begrünungskulturen ist die gesamte Fruchtfolge zu beachten. In Zuckerrübenfruchtfolgen ist mit resistenten Senf- und Ölrettichsorten eine Bekämpfung der Rübenzystennematoden möglich, allerdings nur bei frühem und dichtem Anbau. Gegenüber Phacelia bestehen in solchen Fruchtfolgen Bedenken, dass besonders unter feuchten Bedingungen Rhizoctonia gefördert werden kann. In allen anderen bei uns gängigen Fruchtfolgen kann Phacelia sehr gut integriert werden. Rapsintensive Betriebe wiederum sollten den Anteil an Kreuzblütlern in der Begrünung nicht zu hoch wählen. Auch Betriebe mit vielen Leguminosen in der Fruchtfolge sollten einen zu hohen Leguminosenanteil als Begrünung überdenken.

Wichtiger Erosionsschutz

Durch die Zufuhr organischer Substanz soll die entstehende Mulchauflage als Erosionsschutz dienen. Dazu ist es notwendig, dass auch nach der Saat eine ausreichende Bodenbedeckung vorliegt. Gerade bei Reihenkulturen in Hanglagen ist die Auswahl der Begrünungskulturen auch dahingehend zu beurteilen, wie gut die Bodenbedeckung nach einer Bodenbearbeitung und Saat ist. Etwa 30 % Bodenbedeckung sind notwendig, damit die Erosion um die Hälfte reduziert werden kann. Die technische Ausstattung der Sägeräte ermöglicht es mittlerweile, auch bei höheren Mulchmengen eine exakte Saat zu erreichen.

Großkörnige Leguminosen und Kreuzblütler bieten meist ausreichend stabiles Mulchmaterial, das auch nach einer Bearbeitung noch einen guten Erosionsschutz bietet. In diesem Zusammenhang gewinnt Kresse immer mehr an Bedeutung, die zwar weniger aber im Frühjahr sehr stabile Pflanzenmasse hinterlässt.

Standortangepasster Anbau

Eine flächendeckende Begrünung, die Unkraut und Ausfallgetreide unterdrücken, Schutz vor Erosion und Auswaschung bieten soll, muss früh genug angebaut werden. Je nach betrieblicher Situation und klimatischen Bedingungen wird der dafür geeignete Zeitpunkt
in der ersten Augusthälfte, spätestens jedoch Ende August liegen. Grundsätzlich soll der Anbau so früh als möglich erfolgen. Unter Bedingungen mit geringen Niederschlägen im Herbst und fehlender Winterfeuchte besteht jedoch die Sorge, dass die Begrünung zu viel Wasser verbraucht, das der Folgekultur fehlen kann. Bei möglichen Anbauterminen Ende Juli/Anfang August können vor allem Leguminosen ihre Leistung entfalten, während beim Anbau Ende August oder in den September hinein nur mehr Senf und Ölrettich
oder eventuell Phacelia entsprechende Begrünungsbestände etablieren können.

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