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Kettenschärfen leicht gemacht

Quelle: landwirt.com 

In den Wochen der intensiven Holzernte ist es wichtig die Motorsägenkette regelmäßig zu warten. Durch fachgemäßes Schärfen hält man die Kette einsatzbereit und verlängert die Lebensdauer.

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Mit einer Kettensäge zu arbeiten, die man nur führen muss, da sie von selbst in das Holz zieht und schneidet, ist angenehm und motivierend. Gerade bei der anstrengenden Holzernte ist der Waldbesitzer dankbar für Werkzeug, das die Arbeit erleichtert. Soll das Werkzeug aber gut funktionieren, muss es auch regelmäßig gewartet werden. Dies gilt besonders für die Motorsägenkette. Die Schneidegarnitur, bestehend aus Kettenantriebsrad, Führungsschiene und Sägekette, setzt die Motorleistung in Schnittleistung um. Bei gleich bleibender Motorleistung lässt jedoch die Schneideleistung durch Abnützung oder Verletzung der Schneide nach und die Kette muss wieder instand gesetzt werden. Will man die Kette optimal warten, sind nur einige Punkte zu beachten. 

Vorteile einer optimal instand gesetzten Kette

  • Geringere Unfallgefahr und Ermüdung
  • Reduzierung der Rückschlaggefahr und Vibration
  • Leistungssteigerung
  • Weniger Materialverschleiß und Treibstoffverbrauch

Wie oft schärfen?

Es gibt keine Faustzahl wie häufig Sie Ihre Kette schärfen sollten. Die Kettenschärfe hängt von vielen verschiedenen Faktoren wie der Witterung (Frost), der Holzart und dem Alter der Kette ab. Wenn Sie Folgendes beobachten, ist es Zeit die Kette zu schärfen:

  • Die Kette zieht nicht mehr von selbst ins Holz und Sie müssen mit Druck auf die Motorsäge nachhelfen
  • Beim Ablängenschnitt erzeugt die Säge keine groben Späne mehr sondern feines Sägemehl
  • Obwohl die Kette intakt geschmiert und gespannt ist, raucht die Motorsäge
  • Sind die Schneidezähne nicht gleichlang oder einseitig abgestumpft, verläuft der Schnitt nur in eine Richtung

Der Schneidezahn

Das Zahndach bildet die Zahnlänge. Es wird von vorne nach hinten niedriger. Nur wenn linke und rechte Zahnreihe gleich lang und gleich hoch sind, wird der Schnitt gerade und gleichförmig. Weisen die Zahnreihen ungleiche Längen auf, greift die höhere Zahnreihe mehr ins Holz ein. Dies führt zu einem schiefen Schnitt. Die Hauptschneide bildet den vorderen Abschluss des Zahndaches. Hier wird auch der Schneidezahn am meisten beansprucht. Der Schärfwinkel der Hauptschneide beträgt je nach Holzart und Holzzustand zwischen 25 und 35 Grad. Die Nebenschneide ist der Beginn der Zahnbrust und mitverantwortlich für die Spanabtrennung. Der Tiefenbegrenzer bestimmt die Arbeitstiefe. Die Differenz der Höhe zwischen Hauptschneide und Tiefenbegrenzer wird als Span entnommen. Diese Differenz darf nie zu groß sein!

Welche Zahnform?

Beim Kauf einer Sägekette haben Sie die Wahl zwischen zwei unterschiedlichen Zahnformen: dem Meißelzahn und dem Halbmeißelzahn. Der Meißelzahn ist, bedingt durch eine etwas kompliziertere Instandsetzung, eher dem Profibereich vorbehalten. Welche Zahnform?

Der Halbmeißelzahn ist sehr einfach zu schärfen und hält die Schneide gut. Anwender, die mit dem Feilen nicht so gut vertraut sind, sollten daher eine Kette kaufen, die keine eckigen Schneidezähne hat.

Schärfen oder Schleifen

Die Rundfeile schärft, der Schärfautomat schleift die Kette. Eine Vermischung der beiden Varianten bringt keinen Vorteil, sondern eher Nachteile. 

Zum Schärfen der Schneidezähne benötigen Sie:

  • Rundfeile entsprechend der Kettenteilung und Zahnhöhe
  • Feilgriff
  • Schärfgitter
  • Tiefenbegrenzerlehre
  • Flachfeile

Tragen Sie Arbeitshandschuhe, um sich bei den Fingern nicht zu verletzten. Ein optimales Ergebnis erreichen Sie dann, wenn Sie sich an die Empfehlung des Herstellers halten.

Die Arbeitsschritte

1. Überprüfen der Kettenspannung

Die Kette muss so straff gespannt sein, dass sie sich beim Durchziehen mit der Feile nicht rückwärts bewegt.

2. Einspannen der Motorsäge

Ist es notwendig die Kette während der Holzernte zu feilen, so kann sie auch in einem Stock oder Baumstumpf eingespannt werden. Eingespannte Kette im Schraubstock. Überprüfen Sie vor dem Schärfen unbedingt die Kettenspannung.

3. Beurteilung der Zahnlänge

Alle Schneidezähne sollen optisch ungefähr gleich lang sein. Sind sie das nicht, wird auch der Schnitt ungleichförmig.

4. Wahl der richtigen Feile entsprechend der Kettenteilung

Jeweils elf Nieten ergeben die Kettenteilung. Messen Sie dabei von Nietenmitte zu Nietenmitte. Die verwendete Rundfeile soll 1/5 bis 1/10 ihres Durchmessers über das Zahndach ragen. Dadurch wird eine entsprechende Stabilität der Dachschneide und somit der Standzeit erreicht. Die Zahnhöhe ist bei den Kettenteilungen unterschiedlich, deshalb werden je nach Teilung unterschiedliche Feilendurchmesser verwendet: Die 3/8-Niedrigprofilkette ist vorwiegend auf „Hobbysägen“ und Motorsägen für die Baumpflege zu finden. Ist etwa die Hälfte des Schneidezahnes weggefeilt, wechseln Sie von der größeren auf die kleinere Rundfeile laut Tabelle.

5. Schärfwinkel der Hauptschneide

Der Schärfwinkel der Hauptschneide beeinflusst die Leistung und Vibration beim Schneiden. Um den richtigen Winkel zu wählen, haben viele Ketten auf dem Zahndach eine Markierung eingestanzt. Der Schärfwinkel soll nicht weniger als 25 und nicht mehr als 35 Grad betragen.

Ein Winkel von 35 Grad wird bei ungefrorenem Weichholz verwendet, für Hartholz und gefrorenes Weichholz wird ein Winkel wischen 25 und 30 Grad gewählt. Der größere Schärfwinkel ergibt bei nicht gefrorenem Weichholz mehr Leistung. Ein kleinerer Schärfwinkel bringt bei gefrorenem Holz und Hartholz einen ruhigeren Lauf und weniger Vibration. Damit Sie bei jedem Schneidezahn den richtigen Winkel erreichen, empfiehlt es sich, ein Schärfgitter zu verwenden. Die Schneidezähne sind mit einer Hartchromschicht überzogen (vergütet). Diese ist wesentlich härter als die Feile. Deshalb feilen Sie von der Zahninnenseite zur Zahnaußenseite hin.

6. Feilführung

Führen Sie die Rundfeile mit beiden Händen. Beim Halbmeißelzahn führen Sie die Feile parallel zum Zahndach. Die Feile muss mit der Hauptschneide „bündig“ sein. Das heißt, zwischen der Rundfeile und der Hauptschneide darf kein Leerraum sein! Beim Meißelzahn hingegen (insbesondere bei der 3/8 Zoll-Kettenteilung) wird die Feile mit zehn Grad von unten nach oben und mit einem um fünf Grad größeren Schärfwinkel als der Hauptschneidewinkel betragen soll, durchgezogen. Ziel des Bergauffeilens ist es, eine möglichst stabile Spitze beim Treffpunkt von Haupt- und Nebenschneide zu erhalten (siehe Abbildung Zahnformen).

Feile und Unterarm sollen in einer möglichst geraden Linie geführt werden. Der Daumen am vorderen Feilenende darf nicht oben aufliegen, sondern soll die Feile seitlich in den Schneidezahn drücken.

Beim Feilen gilt: Nie ein Verbindungsglied oder Treibglied anfeilen! Die Feile mit mäßigem Druck führen! Greift eine Feile nicht mehr, ersetzen Sie sie sofort. Der Rechtshänder schärft in der Regel zuerst die rechten Schneidezähne, anschließend durch Wenden der Motorsäge oder Standortwechsel die linken Schneidezähne. Um ein gleichmäßigeres und besseres Ergebnis zu erreichen, sollten die rechten Schneidezähne mit der rechten Hand und die linken Schneidezähne mit der linken Hand gefeilt werden. Die Rundfeile wird beim Feilen unter Ausnützung ihrer gesamten Länge mit mäßigem Druck in den Schneidezahn gedrückt, wobei sie mit dem Zahndach (Hauptschneide) bündig sein muss. Ein Drehen der Feile ist nicht notwendig. Der Zahn ist geschärft, wenn auf der Hauptschneide keine Verletzung der Hartchromschicht mehr sichtbar ist oder ein durchgehender Grat erkennbar ist. Während des Feilvorganges soll auch immer die Nebenschneide beachtet werden, damit kein „Vorhänger“ entsteht. Die optimale Nebenschneide beträgt beim Halbmeißelzahn zirka fünf Grad und beim Meißelzahn zehn bis 15 Grad Neigung.

Mögliche Ursachen für das Entstehen von Vorhängern können eine falsche (zu kleine) Feile oder eine zu tiefe Feilenführung sein. Der Nachteil beim Vorhänger ist eine zu dünne Dachschneide. Dadurch ist die Lebensdauer der Schneide wesentlich kürzer. Eine zu große Feile oder übermäßiges Aufwärtsfeilen verursachen Rückhänger, die Dachschneide wird stabiler, aber die Schneideleistung sinkt. Der Grundsatz „Häufig feilen bringt weniger Feilfehler und mehr Leistung“ ist einzuhalten.

7. Kontrolle der Tiefenbegrenzer

Kontrollieren Sie nach etwa 3 bis 5 mal Schärfen den Tiefenbegrenzer des Schneidezahnes mittels einer dafür geeigneten Lehre und Flachfeile. Ein zu niedriger Tiefenbegrenzer erhöht die Rückschlaggefahr sowie Vibration und die Kette hackt sich beim Schneiden fest. Je nach Motorsägenstärke, Holzart und Holzzustand soll der Tiefenbegrenzer um ca. 0,6 bis 0,8 mm tiefer gesetzt werden.

Gefrorenes Holz ist wie Hartholz zu behandeln. Werden die Tiefenbegrenzer waagrecht abgefeilt, sind sie gegebenenfalls abzurunden oder abzuschrägen. Ihre Form im Neuzustand sollte beibehalten werden.

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